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Um niemandem wertvolle Zeit zu rauben eins vorweg: Windows Phone, wie wir es kannten ist tot – und dies bereits seit einem guten halben Jahr. Warum also sollte man diesen Blog Beitrag lesen?
Einerseits um zu verstehen warum dieses Betriebssystem scheiterte, andererseits weil auf diese Beerdigung eine Auferstehung folgen könnte (religiöser wird’s nicht mehr – versprochen! 🙂 ).

Seit des ersten Lumia Smartphones war ich ein grosser Fan der Windows Phone Geräte. Diese wurden anfangs noch von Nokia, später von Microsoft persönlich gefertigt. Mit dem Lumia 950 waren die Telefone auf einem technischen Stand, den mich dann zu einem Kauf bewegten: Ein Snapdragon 808 6-Kerner befeuerte das gute Stück Technik. Um das „Feuer“ in Schach zu halten, war das Lumia Flüssigkeit gekühlt. Dies klingt zwar gut fürs Marketing, brachte in der Realität jedoch nicht sonderlich viel. Zudem war das Lumia 950 eines der frühen Geräte mit USB-C Anschluss.

Lumia 950

Quelle Bild: Microsoft.com

Wie es sich für die Microsoft Reihe gehörte war vor allem die Kamera ein Highlight: Die 20 Megapixel Kamera war ihrer Zeit weit voraus und galt bis vor kurzem (danke iPhone und Pixel) als Referenzkamera im Smartphone Bereich.

Nun sollte unschwer zu erkennen sein, dass die Hardware vermutlich nicht für den Abgang von Windows Phone schuld war. Im Gegenteil!
Ich hatte mir also dieses Gerät angeschafft und nach dem ersten Starten „wischte“ ich mich erstmal durch die Menüs. Ruckelfrei und in rasantem Tempo versteht sich. Meine Begeisterung stieg, als ich die Kamera ausprobierte und erste Fotos in der Galerie betrachtete.

Klar, der Homescreen mit den Kacheln war gewöhnungsbedürftig und die Individualisierungsmöglichkeiten sind deutlich beschränkter als bei Android, aber damit konnte ich leben. Was mich schlussendlich zur Weissglut trieb, war die Tatsache, dass ich eines der (damals) leistungsstärksten Smartphones in der Hand hielt und Apps wie WhatsApp gut und gerne auch mal sieben Sekunden Ladebildschirm anzeigten, bevor ich eine simple Textnachricht lesen konnte. Und man kann fast sagen, dass dies ein Glücksfall war! Viele Apps gab es erst gar nicht: Entwickler weigerten sich, Applikationen für ungefähr 2 Prozent der Handynutzer zu programmieren. Google veröffentlichte keine Google Apps und so musste man auf alternativen mit Werbung umsteigen oder die mobile Webseite von YouTube abrufen und das war schmerzhaft!

Dies war auch der Grund, warum bereits nach zweieinhalb Wochen Schluss war. Ich verkaufte mein Lumia und war froh, jemanden gefunden zu haben, der es brauchen kann.

Bis heute bin ich der Überzeugung, dass Windows ein Comeback feiern wird.
Dafür müssen sie ein vollständiges System liefern und von Anfang an die wichtigsten Anwendungen zur Verfügung stellen. Wenn sie Kooperationen nicht in den Griff bekommen, braucht es wenigstens Alternativen, mit denen der Nutzer leben kann.Erinnerungen-auf-allen-deinen-Geraten

Quelle Bild: Microsoft.com

Denken wir nur einmal an Surface Produkte: Hard- und Software von Microsoft im Premium-Design. Funktionieren einwandfrei, haben eine Akkulaufzeit wie sie im Windows-Bereich zu suchen ist und sehen erst noch schick aus.
Mit Windows 10 hat Microsoft die Basis für ein plattformübergreifendes System (PC, Xbox, Holo-Lens) geschaffen. Nun Fehlt noch die Smartphone-Palette.

Fazit:
Mit der Surface Reihe hat Microsoft gezeigt, dass sie fähig sind, Hardware und Software aufeinander abzustimmen und eine ernsthafte Konkurrenz zu Apple darzustellen. Das wünsche ich mir nun auch im Smartphone Segment. Die Grundsteine sind gelegt…